Highriser Geschichte

Ca. 1962

Es begann in Amerika – tollkühne Kids wollten ihre Fahrräder wie Motorrad-Chopper aussehen lassen und montierten Hirschgeweih-Lenker und Sitzbänke mit hoher Sitzlehne an brave Fahrräder. So ausgestattet war man der King auf den Straßen und im Gelände.

Pete Mole arbeitete bei John T. Bill & Company im Verkauf und bemerkte eine erhöhte Nachfrage nach Sitzbänken, hohen Lenkern und 20 Zoll Knobby-Reifen. Bei seiner Recherche in San Diego sah er die Kids auf ihren Rädern und erkannte den Trend. Aber viele Fahrradhersteller wollten diese Fahrräder nicht und es kam sogar zu Diskussion über Sicherheit und Haftung. Pete Mole führte Gespräche mit Huffman-Manufacturing (Huffy) und konnte nach vielen Hürden einen Vertrag für die Produktion des ersten Muscle Bikes abschließen.

1963

Ende Februar 1963 standen dann endlich die ersten Huffy Penguin in Fahrrad-Shops in Kalifornien. Es gab sie nur in schwarz mit weißer Sitzbank, daher auch der Name.

Huffy Penguin
Huffy Penguin

Die Schwinn Bicycle Company überschwemmte den Markt ab Juni 1963 mit dem Schwinn Sting-Ray. Ein schön geformter Rahmen der an die Cruiser der damaligen Zeit angelehnt war, große flache Sitzbank mit Sissybar und der berühmte hohe geschwungene Lenker. Ein schmaler Vorderreifen und ein breiter Hinterreifen waren weitere Details aus der Chopperwelt. Angeboten wurde der Schwinn Sting-Ray wahlweise mit oder ohne Schaltung.

Schwinn Sting-Ray
Schwinn Sting-Ray

1964

Schwinn verkaufte seinen Sting-Ray sehr erfolgreich und so prägte sich der Name als Überbegriff für alle Fahrräder dieser Gattung. Das war Schwinn natürlich nicht Recht und betonte dies mit der Werbeaussage „There is only one Sting-Ray and it is made by Schwinn“. Mit der Zeit etablierte sich aber die vom High-Riser Lenker abgeleitete Bezeichnung High-Riser oder High-Rise Bike.

Ende 1964 begann Stelber mit den ersten Highrisern mit 3-Gang Nabenschaltung.

1968

Der große Boom in Deutschland begann mit dem High-Riser „Bonanza“ von Kynast der über das Versandhaus Neckermann verkauft wurde. Ausgestattet war das Bonanzarad mit einem Bananensattel mit Rückenlehne, geteilten Lenkerstangen, Fake-Federn an der vorderen Gabel und 3-Gang Fichtel & Sachs Torpedo Knüppelschaltung.

Kynast Bonanza von Neckermann
Kynast Bonanza von Neckermann

1970

In Großbritannien war es die Raleigh Cycle Company die eine englische Version der Highrisers baute. Der Raleigh Chopper. Besonders auffällig war die fast dreieckige Rahmenform und das kleine Vorderrad. Wahlweise gab es 3, 5 oder sogar 10 Gänge mit Schaltelementen von Huret und Sturmy Archer.

Raleigh Chopper
Raleigh Chopper

Highriser in Österreich

Wann genau es in Österreich mit den Highrisern los ging weiß ich leider (noch) nicht. Denke aber an einen ählichen Start wie in Deutschland. Vielleicht sogar mit dem bei uns auch bekannten Quelle-Versand oder Universal Versand.

Produziert wurden Highriser in Österreich von den Grazer Fahrradfabriken Puch und Junior. Dusika in Wien ließ seine Highriser von Carnielli in Italien bauen.

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