Wolfgang von der ARGUS Steiermark hat mich um ein Interview gebeten, da kann man schon mal die Hosen runter lassen…
High, higher, Highriser!
Es war Liebe auf den zweiten Blick: Als Jugendlicher fand René BMX-Räder cooler, jetzt sind Highriser vorne. Grund genug für ihn am 9. Juni die „1. Österreichischen Highriser-Spiele“ in Graz zu organisieren.
Wie man deiner Website entnimmt, bekamst du in Kindheitstagen, als gerade BMX Räder angesagt waren, einen Highriser. Du hast ihn trotzdem lieben gelernt?
Es war ja auch ein cooles Teil und immer noch besser als ein Klapprad. Wir sind immer in der Siedlung um die Häuser gefahren und haben dabei so gut es ging die asphaltierten Wege gemieden und sind durch Wiesen und Blumenbeete geheizt . Der Hausbesorger war … besorgt! Der Blick zu den BMXlern war aber immer da.
Was macht einen richtigen Highriser aus? Hoher Lenker, Bananensattel?
Das sind die Basics, stimmt. Eine außergewöhnliche Rahmenform kommt dann meist noch dazu – das Design steht sehr im Vordergrund. Das macht die Highriser auch so einzigartig und interessant.
Das Konzept kommt aus den USA, so nach dem Motto: Motorrad-Feeling für den Nachwuchs. Was ist die Faszination des adulten Radfahrers, der mit seinem Bike in der Regel ja auch weiterkommen und nicht nur Eindruck schinden will? Und fährt der Highriser-Afficinado von heute auch „echte“ Fahrräder?
Ich bin ja auch ein Oldtimer-Fahrer und vom Design der 60er und 70er Jahre begeistert. Mir geht es aber auch sehr um das Erhalten alter Dinge die noch lange nicht weggeworfen werden müssen, nur weil einem die Industrie und Werbung in der Herstellung umweltschädlichen Schrott aus China als Statussymbol verkaufen möchte. Und klar, es soll schon auch cool aussehen!
„Ich fahre mit dem Highriser auch längere Touren“
Ich fahre mit dem Highriser auch längere Touren, z.B. um den Wörthersee mit knapp 40 km. Ich sammle auch noch Fahrräder der Marke Junior und habe somit auch von jeder Gattung zumindest ein Rad. Italienischen Stahlrennradklassikern gegenüber bin ich auch nicht abgeneigt.
Wie bist du zu deiner Highriser-Sammlung gekommen? Flohmarkterwerbungen, selbst repariert und aufgemotzt?
Meinen ersten habe ich 2009 auf einem Flohmarkt entdeckt und er hat mich gleich an meine Kindheit erinnert. Dann bin ich fokussierter durchs Leben gegangen, habe meine Website www.highriser.at gemacht, gesucht, gefragt und die Räder haben sich gehäuft. Repariert und restauriert wird natürlich selbst, das macht das Ganze ja auch noch interessanter. Aufgemotzt wird bei mir eher selten bis gar nicht. Ich bin ein Freund des Originalzustands und Erhalt der Substanz.
Highriser made in Styria
Interessanterweise haben ja auch die hiesigen Fahrradfirmen Puch und Junior Modelle gebaut. Wohl in erster Linie für den US-Markt.
Puch war schon 1968 mit Highrisern in Amerika vertreten. Auch Junior war wohl zu der Zeit aktiv, haben sie doch sehr viel exportiert. Ich bin immer auf der Suche nach Informationen zum Thema, leider ist nicht mehr viel bekannt. Sollte also jemand Fotos, Informationen und Prospekte aus der Zeit haben würde ich mich darüber sehr freuen.
Woher kommt eigentlich die Synonym-Bezeichnung Bonanza-Rad?
Der Begriff Bonanzarad kommt aus Deutschland. Das erste „Bonanza“-Rad wurde über das Versandhaus Neckermann verkauft und war nichts anderes als der Markenname des Rades. In Österreich hat sich der Begriff Highriser durchgesetzt, Amerika lässt grüßen.
Highriser-Spiele in Graz
Du veranstaltest am 9. Juni am Grazer Hauptplatz die ersten österreichischen „Highriser-Spiele“. Was kann man sich da darunter vorstellen und wer wird da alles mitmachen?
Es wird ein gemütliches Cruisen durch die City mit verschiedenen Disziplinen mit dem Highriser an noch geheimen Orten. Geschick, Geschwindigkeit, Kraft, Disziplin und Technik werden zum Sieg führen. Natürlich soll der Spaß im Vordergrund stehen, liebevolle Sticheleien im Vorfeld wurden aber schon vernommen.
Es werden einige Grazer Highriserfahrer und die Kärntner Szene dabei sein. Wien, Niederösterreich und Salzburg werden auch erwartet. Im Alter von 18 bis 40+. Also ein gigantischer Magnet für den Grazer Tourismus, Unterstützung wird gerne angenommen …
Bericht auf ARGUS Steiermark.